So schmeckt´s bei uns zuhause

von Esskultur Filmteam


2022  •  Dokumentarfilm  •  18 Min.  •  Schwaben

 

Essen ist für Mohammad das zweitwichtigste im Leben – gleich nach Schlafen. Der 18jährige Afghane ist im Iran aufgewachsen. Hier in Deutschland vermisst er das Zusammenkommen der Familie zum Essen und das traditionelle Sitzen am Boden. Zu oft muss er hier alleine essen. Für den Film bereitet er ein afghanisch-iranisches Omelett in der Schulküche zu – zuhause wäre ein Filmdreh nicht möglich gewesen; weil die kleinen Geschwister gestört hätten.

Schwäbisches kinder- und jugendfilmfestival | laudatio:

Eine Dokumentarfilmreihe, die zwanzig Jugendliche der Hyazinth-Wäckerle-Mittelschule in Lauingen zusammenbrachte, rückt eindrucksvoll die Vielfalt unserer Gesellschaft ins Rampenlicht. Durch einfühlsame Porträts von Menschen wie Mohammad, Yazans Vater Mohamad, Anastasias Mutter Mich(a)ella und Zeinabs Mutter Samira erhalten wir Einblicke in unterschiedliche Lebenswelten, verbunden durch das Verbindende des Essens. Jeder Film ist eine eigene Reise durch die persönliche Familiengeschichte, Traditionen, die Esskultur und Sehnsüchte, die wir alle in uns tragen, wie nach Sicherheit, Zugehörigkeit, Gemeinschaft und dem Sehnen nach Optimismus. Die tiefgründige Auseinandersetzung der Jugendlichen mit ihren familiären Lebensgeschichten bringt nicht nur unterschiedliche Lebensrealitäten zum Vorschein, sondern schafft auch eine wichtige Sichtbarkeit für die Vielfalt in unserer Gesellschaft.

Die gute Film- und Schnitttechnik, gepaart mit einer einfühlsamen Gesprächsführung und teilweise dem Einsatz von Übersetzungsarbeit der Filmmachenden, zeigt eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Zusammenarbeit und kreativen Gestaltung. Diese harmonische Verschmelzung verschiedener Elemente in den Filmen schafft eine mitreißende dramaturgische Erzählung.

Deswegen geht der Hauptpreis des Schwäbischen Kinder und Jugend Filmfestivals 2024 an diese Dokumentarfilmreihe mit den Filmen „Afghanisch-iranisches Frühstück, Erst mal alle am Tisch, Für eine bessere Zukunft und Weil es Tradition ist.“